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In Sintra befinden sich zahlreiche außergewöhnliche Herrenhäuser aus dem 19. Jahrhundert. Dabei ist keines so faszinierend wie die Quinta da Regaleira.
Dieses prächtige Herrenhaus besticht durch seine ausgefallene, neugotische Architektur und wundersame Schmuckelemente. Die Hauptattraktion ist jedoch nicht das Haus selbst, sondern vielmehr die umliegenden Gärten. Es handelt sich dabei nämlich nicht um biedere Gärten konventioneller Herrenhäuser. Der Eigentümer hat vielmehr faszinierende Gärten anlegen lassen voller Mystik und versteckter religiöser Symbole.
Man spekuliert, dass es sich bei dem Besitzer um ein Mitglied des Templerordens handelte, der auf seinem Grundstück geheime Zeremonien durchführte. Und so finden sich in den Gärten ein verborgenes Höhlennetzwerk, versteckte Waldwege, die zu kleinen künstlichen Seen führen, eine Kapelle sowie das Highlight der Quinta da Regaleira, den Poço Iniciático, einen rituellen Brunnen für Einführungsrituale und andere Zeremonien.
Sie sehen, die Quinta da Regaleira ist eine außergewöhnliche Touristenattraktion und für viele Urlauber der Höhepunkt ihres Besuches in Sintra. Leider bedeutet diese Beliebtheit, dass das Gelände zu Stoßzeiten überfüllt ist. (Diese lassen sich allerdings leicht vermeiden.) Außerdem verzweifeln nicht wenige bei ihrem Versuch, überhaupt zur Quinta zu gelangen.
In diesem unabhängigen Reiseführer geben wir Ihnen einen Überblick über die wundersame Quinta da Regaleira, sodass Ihnen bei Ihrem Besuch garantiert nichts entgeht.
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Poço Iniciático (ritueller Brunnen) – ein geheimnisvoller Turm, der auf dem Kopf steht und um einen Brunnen herum gebaut wurde. Eine Wendeltreppe führt hinab zu einem auf dem Boden eingravierten Templerkreuz. Bei der Gestaltung des Brunnens ließ man sich zweifelsohne von geheimnisvollen religiösen Ritualen inspirieren; eventuell wurden eben solche hier auch abgehalten.
Palácio da Regaleira – eine luxuriöse Villa mit einer auffälligen, neugotischen Außenfassade mit reichlich Schnitzereien und steinernen Wasserspeiern.
Percursos subterrâneos – Die Grotte ähnelt einem Höhlennetzwerk. Die versteckten Durchgänge wurden unterhalb der Gärten angelegt und verbinden den Poço Iniciático mit dem Lago da Cascata.
Capela da Santíssima Trindade – eine reich verzierte Kapelle mit einem eindrucksvollen Turm im Stile der Gotik. Im Inneren erwarten Sie verschiedene Symbole des Templerordens sowie ein Geheimgang zur Krypta des Palácio da Regaleira.
1) Besuchen Sie die Quinta entweder ganz früh oder erst später am Tag. Vermeiden Sie möglichst die Stoßzeiten zwischen 10.30 und 12 Uhr sowie 13 und 15 Uhr.
2) Der Poço Iniciático ist sehr beeindruckend, leider bildet sich oft eine lange Warteschlange, um den Brunnen hinabzusteigen. Alternativ bietet sich der Poço Imperfeito (Unvollendeter Brunnen) an. Hier ist stets sehr viel weniger los, sodass die Atmosphäre wesentlich besser ist.
3) Die Quinta da Regaleira erreichen Sie vom historischen Stadtkern Sintras mühelos zu Fuß. Auf ein Taxi, den Bus oder teure Tuk-Tuks können Sie also getrost verzichten. Selbst vom Bahnhof (1,8 km entfernt) sind Sie zu Fuß schneller (Gehen Sie hier entlang) als mit dem Bus 435. Dieser muss nämlich um die Stadt herumfahren.
4) Der Haupteingang befindet sich etwas versteckt an der Westseite der Quinta da Regaleira. Sie erreichen ihn nur, indem Sie einmal komplett die südliche und westliche Mauer entlanglaufen. Folgen Sie dem schmalen Fußweg.
5) Die Quinta da Regaleira öffnet um 10 Uhr vormittags. Versuchen Sie nach Möglichkeit, genau um 10 Uhr dort zu sein und gehen Sie direkt zum Poço Iniciático.
6) Sollte die Quinta da Regaleira zu voll sein, besuchen Sie stattdessen den Palácio Biester (gleich nebenan) oder den Palácio de Monserrate, einem versteckten und häufig verkannten Juwel Sintras. (In der Hauptsaison besuchen wir diesen Palast am liebsten.)
7) Vom Torre da Regaleira bietet sich Ihnen die beste Sicht über die gesamte Gartenanlage.
Der Eintrittspreis für die Quinta da Regaleira beträgt 11 EUR für Erwachsene. Kinder und Jugendliche (6 bis 17 Jahre) zahlen 6 EUR, ebenso Senioren.
In den Sommermonaten ist die Quinta zwischen 10 und 19 Uhr geöffnet, im Winter schließt sie bereits um 18.30 Uhr. Der letzte Einlass ist ganzjährig um 17.30 Uhr.
Am besten kaufen Sie Ihre Eintrittskarte direkt am Schalter, sobald Sie an der Quinta da Regaleira ankommen. Es besteht keine Notwenigkeit, Tickets bereits im Voraus zu erwerben, wie das beim Palácio da Pena der Fall ist, für den feste individuelle Einlasszeiten gelten.
Sollte am Eingang eine lange Warteschlange sein, macht es unserer Meinung keinen Sinn, zu diesem Zeitpunkt die Quinta da Regaleira zu besuchen. Die Gärten sind dann so überfüllt, dass Sie nichts von Ihrem Besuch haben. Wir empfehlen Ihnen, in einem solchen Fall alternativ den Palácio de Monserrate oder Palácio Biester zu besichtigen. Kommen Sie einfach später am Nachmittag (nach 16 Uhr) noch einmal zurück, der größte Andrang sollte dann vorüber sein.
Gut zu wissen: Die Quinta da Regaleira befindet sich NICHT wie alle anderen Sehenswürdigkeiten in Sintra im Besitz der Parques De Sintra.
Normalerweise dauert ein Besuch zwei Stunden, die meiste Zeit verbringen Gäste in den Gartenanlagen. Da Sie die meiste Zeit an der frischen Luft sein werden, lohnt es sich nicht, die Quinta an Regentagen zu besichtigen.
Auf dem Gelände befindet sich zudem das Café da Regaleira, das gemischte Bewertungen erhält. Dies liegt vor allem daran, dass es häufig überfüllt ist. Es handelt sich dabei nämlich um die einzige Möglichkeit, auf dem Gelände etwas zu essen oder zu trinken zu kaufen. Am besten bringen Sie Ihr eigenes Wasser mit und genießen Ihr Mittagessen im historischen Stadtzentrum Sintras.
Portal dos Guardiães
Die Quinta da Regaleira ist eine außergewöhnliche Touristenattraktion, die Sie unbedingt bei einem Besuch in Sintra besichtigen sollten.
Unserer Meinung nach handelt es sich dabei um die zweitbeste Sehenswürdigkeit in der Stadt: 1. Palácio da Pena, 2. Quinta da Regaleira, 3. Palácio de Monserrate, 4. Castelo dos Mouros, 5. Palácio Nacional und 6. Palácio Biester.
Wir schätzen die Quinta da Regaleira deshalb so sehr, weil sie eine unglaubliche Fülle an unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten enthält, die es zu entdecken gilt. Somit ist dies die ideale Attraktion für all jene, denen die Besichtigung historischer Bauwerke zu monoton ist oder die sich allgemein nicht sonderlich für Geschichte interessieren.
Der einzige Nachteil besteht darin, dass es – wie überall in Sintra – sehr voll werden kann. In der Hauptsaison machen unzählige Touristen Selfies von den verschiedenen Aussichtspunkten und es bilden sich lange Schlangen, insbesondere vor dem Eingang zum Poço Iniciático. Zum Glück ist die Anlage groß genug, dass Sie trotzdem ein ruhiges Plätzchen finden können, vor allem rund um die Gruta da Virgem.
Die Sala da Caça (das Jagdzimmer) ist der prächtigste Raum im Haus und diente früher als Esszimmer. Alle Kunstwerke im Raum drehen sich um den Kreislauf des Lebens; die meiste Aufmerksamkeit zieht die riesige Feuerstelle auf sich.
Die Quinta da Regaleira befindet sich im Westen Sintras an der Rua Barbosa du Bocage. Der Haupteingang befindet sich an der Westseite des Geländes; die genauen GPS-Standortdaten lauten: 38.79585, -9.39724. Von der Praça da República im Stadtzentrum Sintras sind es nur 800 m, also etwa 10 min zu Fuß.
Vom Bahnhof benötigen Sie etwa 20 min (1,8 km). Es handelt sich dabei um einen malerischen Fußweg rund um das Tal Volta do Duche sowie durch die historische Altstadt Sintras. Der Weg ist nahezu eben und bei google maps zu sehen.
Die Buslinie 435 verbindet den Bahnhof mit der Quinta da Regaleira und fährt von dort weiter zum Palácio de Monserrate. Eine Einzelfahrt kostet 3,75 EUR. In vielen Fällen lohnt sich jedoch das 24-Stunden-Ticket (12,50 EUR), mit dem Sie einen Tag beliebig sämtliche Busse in Sintra nutzen können. Sollten Sie also planen, den Palácio da Pena oder das Castelo dos Mouros am selben Tag wie die Quinta da Regaleira zu besuchen, kommen Sie um das Tagesticket nicht umhin.
Leider dauert die Fahrt mit dem Bus sehr lang und führt über verschlungene Straßen, da das Stadtzentrum komplett für sämtliche Verkehrsmittel gesperrt ist. Die Strecke ist ermüdende 4,4 km lang. Der Bus bleibt außerdem häufig im Verkehr auf der N375 stecken. Er nimmt diese Route.
Alternativen zur Fahrt mit dem Bus sind Taxis, Mitfahrdienste via TVDE (Uber oder Bolt) sowie Tuk-Tuks. Uber und Bolt sind wesentlich günstiger als Taxis. Doch für alle Verkehrsmittel gilt: Sie alle müssen dieselben verstopften Straßen benutzen wie der Bus.
Gut zu wissen: Sollten Sie nur die Quinta da Regaleira sowie das Stadtzentrum Sintras besichtigen wollen, empfehlen wir Ihnen, zu Fuß zu gehen.
Der kleine Bus der Linie 435 an der Bushaltestelle der Quinta da Regaleira Von hier erreichen Sie den Eingang zu Fuß den Hügel hinauf.
Von oben betrachtet sieht der Poço Iniciático (Initiationsbrunnen) der Quinta da Regaleira wie ein umgedrehter Turm aus, der 27 m tief in die Erde hinabfällt. Dabei führt eine von Säulen getragene Wendeltreppe mit neun Absätzen und jeweils 15 Stufen nach unten. Am Fuße des Brunnens befindet sich ein Templerkreuz mit einem achtzackigen Stern, der das Wappen von Carvalho Monteiro darstellt.
Der rituelle Brunnen liefert reichlich Stoff für verschiedene komplexe Theorien, die sich aus der Mystik, Numerologie und Literatur speisen. So sollen die neun Ebenen (Treppenabsätze) eine Anspielung auf die neun Kreise der Hölle, des Fegefeuers und des Paradieses sein, wie sie Dante Alighieris in seinem Buch „Die göttliche Komödie“ beschreibt. Die einzigartige Beschaffenheit des Brunnens veranlasst viele dazu, ihm eine symbolische, rituelle Rolle zuzuschreiben, eine bedeutungsvolle Verbindung zwischen Himmel und Hölle, gepaart mit einer Reise der Selbstentdeckung.
Abstieg in den Poço Iniciático
Carvalho Monteiro pflegte höchstwahrscheinlich Verbindungen zu den Freimaurern, die die Zeremonien und Rituale des Templerordens (und später des Christusordens) praktizierten. Im Zusammenhang mit dem Poço Iniciático zählte dazu wahrscheinlich die Aufnahme von neuen Mitgliedern in die Bruderschaft. Möglicherweise wurden Anwärtern die Augen verbunden, bevor man sie mit einem Schwert in der Hand durch die Höhlen bis zum Fuße des Brunnens führte. Von dort aus mussten sie – immer noch mit verbundenen Augen – den Brunnen hinauf ins Licht klettern.
Dies ist heute leider nicht mehr möglich. Besucher werden so geleitet, dass sie von oben in die Dunkelheit des Poço Iniciático hinabsteigen müssen.
Bei den Percursos Subterrâneos handelt es sich um eine Reihe verschlungener unterirdischer Gänge, die in den Granitfelsen gehauen wurden. Einige der Gänge sind natürliche Höhlen, viele wurden jedoch im Zuge der Errichtung des Palastes gegraben.
Ursprünglich konnte man die Höhlen über fünf Eingänge betreten: die Gruta do Oriente, den Lago da Cascata, das Portal dos Guardiães, den Brunnen Poço Iniciático und den Brunnen Poço Imperfeito. Besucher können Sie heute nur über den Poço Iniciático betreten und über die Gruta do Oriente verlassen. Bei der Erkundung der Höhlen dürfen Sie sich den Lago da Cascata mit seinen Trittsteinen und dem hinter einem Wasserfall verborgenen Eingang sowie den Poço Imperfeito, einem nur teilweise fertiggestellten Brunnen, nicht entgehen lassen.
Dem Höhlenlabyrinth werden viele verborgene Bedeutungen zugeschrieben, beispielsweise im Zusammenhang mit Dunkelheit und Licht oder Tod und Wiedergeburt. Diese stehen zweifelsohne in Verbindung mit den verschiedenen Ritualen, die am/im Poço Iniciático zelebriert wurden.
Leider ist es nicht mehr möglich, die Percursos Subterrâneos über die Trittsteine des Lago da Cascata zu betreten.
Das Portal dos Guardiães (Tor der Wächter) befindet sich gegenüber der Terrasse der himmlischen Welten. Dieses beeindruckende Bauwerk besteht aus jeweils einem Turm an beiden Seiten, die durch einen halbkreisförmigen Gang mit einem Aussichtspunkt in der Mitte verbunden sind. Aufgrund dieser Architektur kann der Bereich als Freilichttheater genutzt werden. Er bietet nicht nur ausreichend Platz für das Publikum, sondern auch eine gute Akustik.
Im unteren Bereich befinden sich ein Becken sowie ein Brunnen mit Wächterfiguren: zwei Tritonen, die eine Muschel umkreisen. Auch diese haben eine mystische Bedeutung: In der Mythologie wird die Muschel nämlich zur Erzeugung beruhigender Musik verwendet.
Das Portal dos Guardiães verbirgt geschickt die Eingänge zu den Tunneln, die zur mittleren Ebene des Poço Iniciático (Initiationsbrunnen), dem Poço Imperfeito sowie den Grotten führen.
Der Westturm verfügt über eine Treppe, die nach oben führt, während sich unter dem anderen Turm ein flaches, mit Wasser gefülltes Becken befindet.
Portal dos Guardiães
Der Palast Quinta da Regaleira samt seinen umliegenden Gärten verzaubert Besucher immer wieder aufs Neue. Seine Existenz verdanken wir Carvalho Monteiro, einem wohlhabenden brasilianischen Geschäftsmann. Zwischen 1904 und 1911 ließ Monteiro mit seinem enormen Vermögen, das er mit dem Handel von Kaffee und Edelsteinen angehäuft hatte, diesen sehenswerten „Palast des Millionärs Monteiro“ errichten, besser bekannt als Quinta da Regaleira.
• 1697: José Leite erwarb die Ländereien, die später in die Quinta da Regaleira umgewandelt wurden, als Geschenk für seine Patentochter.
• 1715: Francisco Alberto Guimarães de Castro kaufte die Fläche bei einer öffentlichen Auktion und leitete den Prozess der Wasserleitung aus den Sintra Hügeln ein.
• Ende des 18. Jahrhunderts: Das Anwesen erhielt die Titel Quinta do Castro und Quinta da Torre.
• 1807: Der neue Besitzer, João Antonio Lopes Fernandes, begann mit dem Bau - er fügte ein Haus, einen Aussichtspunkt, einen Garten mit Grotten und einen großen Tank hinzu.
• 1830: Manuel Bernardo Lopes Fernandes erbte die Ländereien und benannte sie in Quinta da Regaleira um.
• 1840: Die Baronin von Regaleira, Ermelinda Allen Monteiro de Almeida, übernahm die Quinta und förderte zahlreiche Verbesserungen.
• 1893: Antonio Augusto Carvalho Monteiro, der 'Monteiro der Millionen', erwarb die Residenz und angrenzende Grundstücke bei einer öffentlichen Auktion.
• 1896-1911: Eine Reihe von Künstlern und Bildhauern arbeiteten zusammen, um die architektonischen und landschaftlichen Entwürfe zu gestalten, was zur Entstehung des Herrenhauses, der Ställe, der Kapelle und des Palastes führte.
• 1920: Pedro Augusto de Melo de Carvalho Monteiro erbte die Quinta.
• 1946: Waldemar Jara D'Orey kaufte das Anwesen.
• 1949-1951: Das Regaleira-Palais und das Kutscherhaus unterzogen sich unter der Aufsicht des Architekten Luis de Couto dekorativen Modifikationen.
• 1956: Antonio Lino schlug die Nutzung der Terrasse des Renaissance-Hauses vor.
• 1975: Maria Helena Ribeiro Cardoso D'Orey wurde die neue Hüterin der Quinta.
• 1983: Die Quinta wurde wieder zum Verkauf angeboten.
• 1988: Die Quinta wurde von einem japanischen Unternehmen, der Aoki Corporation, gekauft.
• 1997: Der Stadtrat von Sintra übernahm das Eigentum an dem Anwesen und verwandelte es in den Hauptsitz der CulturSintra-Stiftung, einer Einrichtung, die sich dem Erhalt des Erbes und kulturellen Aktivitäten widmet.