Beim Palácio de Monserrate handelt es sich um ein verstecktes Juwel in Sintra, das Sie unbedingt einmal besichtigen sollten.
Diese Villa aus dem 19. Jahrhundert besticht durch eine skurrile Mischung arabischer Architektur sowie klassischen Englischen Gärten. Sie befindet sich mitten in einem üppig grünen Wald des Berglandes Serra de Sintra.

Mit seinen drei Türmen ist der Palacio de Monserrate optisch das wohl auffälligste Bauwerk in Sintra: Beim Bau ließ man sich unverkennbar von islamischer Architektur inspirieren und setzte auf nahezu perfekt symmetrische Elemente. Im Inneren erwarten Sie feine gitterartige Steinmetzarbeiten sowie geometrische Muster, die eine angenehme orientalische Atmosphäre erzeugen.

Während das Hauptgebäude durch ein Durcheinander exotischer Ideen auffällt, bietet der Park ein Stück England inmitten des milden Klimas Portugals. Die Villa wurde vom Engländer Sir Francis Cook in Auftrag gegeben, der sich einen klassischen Englischen Garten rund um seine opulente Sommerresidenz wünschte.

 

 

Zur Villa führt ein gepflegter Rasen, über den der süße Duft der weitläufigen Rosengärten zieht. Etwas weiter entfernt erwarten Sie ein Mexikanischer Garten, das erfrischende Tal der Farne sowie ein dichter Wald, in deren Mitte sich die Ruinen einer alten Kapelle befinden, die schon seit Jahrhundert von Bäumen überwuchert werden. Die Gärten von Monserrate sind gleichermaßen interessant und faszinierend und in unseren Augen besser als die überaus bekannten Gärten der Quinta da Regaleira.

Es handelt sich beim Palácio de Monserrate zweifelsohne um eine der schönsten Sehenswürdigkeiten Sintras, die jedoch nur von wenigen Touristen besucht wird. Der Palast befindet sich 3,5 km vom historischen Stadtzentrum entfernt und ist sehr viel weniger bekannt als der Palácio da Pena. Daher wird er von Tagesausflüglern häufig übersehen. Für Sie bedeutet dies, dass Sie selbst in der Hauptsaison in aller Ruhe eine bezaubernde Villa in friedlicher Umgebung erkunden können.
In diesem Reiseführer erfahren Sie, warum Sie den Palacio de Monserrate unbedingt besichtigen sollten, und erhalten darüber hinaus wertvolle Informationen und Tipps rund um Ihren Besuch.
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Der wunderschöne Südturm, der als prächtiger Palasteingang gestaltet wurde

Das Átrio Principal zieren filigrane, gitterartige Steinmetzarbeiten, die sich mit jedem pompösen orientalischen Palast messen können.

Die Ruínas da Capela de Monserrate, die Ruinen einer Kapelle, die mittlerweile mit einem alten Wald verwoben sind

The entrance fee for the Palácio de Monserrate is €12 for adults, €10 for youths (aged 6 to 17) and €10 for seniors. Tickets can be purchased from the ticket booth upon arrival, or in advance from the Parques de Sintra website or GetYourGuide.com.
www.getyourguide.com/sintra-monserrate-palace

Es ist nicht nötig, Tickets im Voraus zu erwerben. Die Villa sieht selten so viele Besucher wie andere Attraktionen in Sintra.

Die Anlage rund um den Palácio de Monserrate ist von 9 bis 19 Uhr geöffnet, den Palast selbst können Sie von 9.30 bis 18.30 Uhr besichtigen (letzter Einlass: 18 Uhr). Normalerweise dauert ein Besuch rund zwei Stunden: Dabei sollten Sie eine Stunde für die Gärten, 30 min für den Palast und 15 min für den Fußweg zwischen Kartenschalter und Palasteingang einplanen.

Eine Besichtigung des Monserrate geht mit jeder Menge Lauferei einher; ein steiler Hügel führt vom Kartenschalter zum Palast.

Gut zu wissen: Besuchen Sie den Palast ausschließlich an trockenen Tagen; bei Regen macht eine Besichtigung keinen Sinn. Die meisten Attraktionen befinden sich nämlich draußen.

Der Monserrate-Palast zählt zu den am wenigsten besuchten Sehenswürdigkeiten in Sintra und ist somit nur sehr selten gut besucht. Somit bietet es sich an, die Villa im Sommer zwischen 11 und 14 Uhr zu besichtigen, wenn alle anderen Attraktionen heillos überfüllt sind.

Auf dem Gelände gibt es ein modernes Café mit einem angenehm gestalteten Außenbereich. Leider beschränkt sich die Speisekarte auf ein Basisangebot: Der Kaffee kommt aus der Maschine und frisch zubereitete Gerichte suchen Sie vergebens. (Unserer Meinung nach vergibt Parques de Sintra hier eine wunderbare Chance.) Es befinden sich keinerlei weitere Geschäfte oder Cafés in der Nähe des Eingangs zum Palácio de Monserrate.

Der Musiksaal umfasst den gesamten Nordturm.

Der Palácio de Monserrate befindet sich 3,5 km westlich der Altstadt Sintras.
Da die Straße ist recht eng ist und sich zudem den Berg hinaufschlängelt, ist sie für Fußgänger nicht geeignet. Daher macht sich kaum ein Besucher zu Fuß auf den Weg.

Am besten erreichen Sie den Palast mit der Buslinie 435 vom Bahnhof in Sintra. Eine Einzelfahrt kostet 3,75 EUR. In vielen Fällen lohnt sich jedoch das 24-Stunden-Ticket (12,50 EUR), mit dem Sie beliebig sämtliche Busse in Sintra nutzen können. Der Bus ist häufig überfüllt, da er auch zur Quinta da Regaleira fährt. Dort steigen die meisten Fahrgäste jedoch aus.

Gut zu wissen: Die Stadt Sintra hat sämtlichen motorisierten Verkehr aus ihrem historischen Stadtkern verbannt. Daher muss der Bus einen großen Umweg (8 km) über verschachtelte Straßen fahren, bevor er Monserrate erreicht. Aufgrund der zahlreichen Touristen dauert die Fahrt in der Hauptsaison häufig länger als 20 min.

Sollten Sie private Verkehrsmittel bevorzugen, stehen Ihnen Taxis und Tuk-Tuks zur Verfügung. Diese sind jedoch wesentlich teurer als der Bus. Für die Fahrt vom Bahnhof zum Palast müssen Sie 20 EUR und mehr einplanen. Günstiger sind Mitfahrdienste wie Uber und Bolt, die zwischen 6 und 8 EUR berechnen. Zu Stoßzeiten übersteigt die Nachfrage allerdings häufig das Angebot an freien Fahrern.

Der Palacio de Monserrate verfügt über einen großen Parkplatz und zählt zu den wenigen Sehenswürdigkeiten der Stadt, bei der die Anfahrt mit dem Auto Sinn macht und sich empfiehlt (sofern Sie ein Auto haben).

Am besten besichtigen Sie bei Ihrem Besuch zunächst einen Teil der Außenanlage (Floresta Nativa, Beckford-Wasserfall, die Kapellenruine, den Mexikanischen Garten sowie den Rosengarten) und laufen dann über die Wiese zum Palast hinauf. Nachdem Sie das Innere ausgiebig erkundet haben, folgen Sie dem Weg zurück zum Einlass. Dabei passieren Sie den Duftenden Weg, den Japanischen Garten sowie das Tal der Farne.

Wir empfehlen diese Reihenfolge, da Sie ansonsten Gefahr laufen, das Beste zu versäumen. Viele Besucher gehen vom Kartenschalter direkt zum Palast und verpassen so einen Großteil der wunderschönen Gärten.

Auf der Karte sehen Sie unseren Vorschlag für die Besichtigung des Palacio de Monserrate. Unsere Fototour im nächsten Abschnitt folgt genau dieser Route. Die gelbe Linie markiert die Wanderung zum Convento dos Capuchos. (Hinweis: Zoomen Sie aus der Karte heraus, um alle Punkte zu sehen.)

Legende: 1) Kartenschalter 2) Arco de Vathek 3) Floresta Nativa 4) Beckford-Wasserfall 5) Ruínas da Capela de Monserrate 6) Tal der Farne 7) Zierseen 8) Jardim de México 9) Rosengarten 10) Wiese 11) Eingang in den Garten 12) Nordturm (Musiksaal) 13) Südturm (Haupteingang) 14) Japanischer Garten 15) Indisches Tor 16) Haus aus Findlingen 16) Café 17) Lagoa de Merendas 18) Lagoa dos Mosqueiros 19) Convento dos Capuchos

Südlich des Palacio de Monserrate (auf der gegenüberliegenden Straßenseite) befindet sich der See Lagoa de Merendas, ein schöner Ort für ein Picknick.

Hinter dem See führen eine Reihe von Feldwegen über das Bergland der Serra de Sintra. Die Wege werden hauptsächlich zur Bekämpfung möglicher Waldbrände unterhalten, sodass es kaum Verkehr gibt. Es erwarten Sie also ein paar ruhige Wege und Wandermöglichkeiten, beispielsweise zum Lagoa dos Mosqueiros (1 km) oder zum Convento dos Capuchos (2,3 km).

Der wunderschöne Wald nahe des Lagoa dos Mosqueiros

Rund um den Palacio de Monserrate gibt es jede Menge zu sehen und zu entdecken. Dieser Fotorundgang soll Ihnen helfen, damit Ihnen bei Ihrer Besichtigung der Villa sowie der verschiedenen Gärten nichts entgeht.

Halten Sie sich, nachdem Sie Ihre Eintrittskarten gekauft haben, links und folgen Sie dem schmalen Weg entlang der Umschließungsmauer. Dieser führt Sie durch die Floresta Nativa. Dabei handelt es sich um ein Stück originalen Eichenwaldes, der einst das gesamte Bergland der Serra de Sintra bedeckte.

Eigentlich erreichen Sie über diesen Weg den Arco de Vathek. Bergabwärts hat der beständige Regen den Weg jedoch leider weggewaschen.

Der Pfad schlängelt sich durch den Wald und den Hügel hinunter bis zum Fuße der Cascata de Beckford (Beckford-Wasserfall) sowie zu den Trittsteinen, die über den Teich führen. Der Wasserfall wurde künstlich geschaffen; dafür musste ein der vielen Bäche auf dem Gelände umgeleitet werden.

Besuchen Sie als nächstes eines der Highlights rund um den Palacio de Monserrate: die Ruínas da Capela de Monserrate. Dies ist unserer Meinung nach einer der besten Spots in Sintra für fantastische Fotos. (Überraschenderweise wurde dieser noch nicht von den Sozialen Medien entdeckt.)

Das Setting ist einfach zauberhaft. Viele betrachten diesen Ort als die portugiesische Antwort auf die Tempelanlage Ta Prohm (oder Angkor Wat in Kambodscha).

Die Ruinen sind nicht so alt, wie sie erscheinen, sondern wurden (als Ruinen) zur gleichen Zeit errichtet wie der Palacio selbst, nämlich 1863. Bei den majestätischen Bäumen, die in, durch und über diese falschen Ruinen wachsen, handelt es sich um australische Gummibäume. Sie tragen entscheidend zum Ambiente bei.

Der Jardim de México wurde im sonnigsten (und somit trockensten) Bereich der Anlage angelegt. Hier wachsen verschiedene mexikanische Wüstensträucher, Kakteen und Bäume.

Um diesen Wüstengewächsen optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen, wird durch ein komplexes System an Wasserkanälen und Seen jegliches Grundwasser aus diesem Bereich umgeleitet.

Spazieren Sie nun am Rande des Roseiral (Rosengarten) entlang. In der Blütezeit strömt süßer Rosenduft über die Rasenflächen bis hinauf zur Villa. Der wiederhergestellte Rosengarten wurde im März 2011 offiziell von König Charles III. eröffnet.

Haben Sie sich an den Rosen satt gesehen, ist es Zeit über den Rasen bis zum Garteneingang des Palacio zu schlendern. Dieser Rasen, der sich vor jedem britischen Herrenhaus sehen lassen kann, war der erste seiner Art, der in Portugal angelegt wurde. Da die klimatischen Bedingungen in Portugal jedoch ganz andere sind, braucht es ein besonderes Bewässerungssystem und ständige Pflege, um diesen englischen Rasen zu erhalten.

Blick von der Gartenterrasse über den Rasen

Über die Terrasse erreichen Sie den Garteneingang. Auf diese Weise konnten Gäste ohne Umweg durch das Haupthaus die Gärten sowie ihre Zimmer erreichen. Das erste Zimmer verfügt über eine ausladende Treppe ins Obergeschoss. Allerdings sollten Sie sich zunächst die Galerie ansehen. Der beeindruckende Raum erstreckt sich über die gesamte Länge des Palastes und verbindet sämtliche Zimmer im Erdgeschoss. Wunderschönes geometrisches Gitterwerk und roséfarbene Marmorsäulen sorgen für ein ganz besonderes Ambiente.

Genau in der Mitte der Villa öffnet sich die Galerie ins Átrio Principal, wahrscheinlich einer der eindrucksvollsten Räume im glanzvollen Sintra.
Das Átrio Principal vereint arabische und gotische Designelemente. Das überwältigende achteckige Kuppeldach – inspiriert durch das Kloster Batalha – ist die prunkvolle Krönung des Atriums.

Francis Cook ließ den Palácio de Monserrate als seine Sommerresidenz errichten. Zentrales Element des Átrio Principal ist der Brunnen. Der Klang des fließenden Wassers wirkt beruhigend und erfrischend zugleich.

Der Musiksaal nimmt den gesamten Nordturm ein und verfügt über eine hervorragende Akustik.

Die Bibliothek unterscheidet sich gänzlich von den übrigen lichtdurchfluteten Räumen. Die Inneneinrichtung ist komplett aus Walnussholz und sehr dunkel. Francis Cook nutzte die Bibliothek u.a. als sein Büro. Deshalb hat sie auch eine Tür mit wunderschönen Schnitzereien – übrigens die einzige Tür der langen Galerie.

Gegenüber der Bibliothek befindet sich der Speisesaal. Leider verfügt dieser über keinerlei Möbel. Die Villa war über 50 Jahre lang verlassen und führte nur noch ein Schattendasein, sodass viele der ursprünglichen Einrichtungsgegenstände verloren gegangen sind.

Der Südturm wurde als Eingangsbereich gestaltet. Von hier bietet sich Ihnen mit der beste Blick auf den Palácio de Monserrate.

Auf Ihrem Weg zurück zum Kartenschalter passieren Sie einen indischen Torbogen, der 1857 von Delhi nach Monserrate gebracht wurde.

Direkt dahinter befindet sich das Café sowie das unverwechselbare Haus aus Findlingen, das heute von Parques de Sintra als Verwaltungsgebäude genutzt wird.

Der Fußweg führt Sie nur steil bergauf zurück zum Haupteingang.